Im Reich der Mitte

Die Nebelberge – Hitze und Versorgung auf der Fahrt nach Huaihua – Sperrgebiet – Guilin – Karst am Li – Yangshuo

Ihr schönen Menschen,
da der letzte Blogeintrag mit einem kleinen Cliffhanger endete, wollen wir euch nicht länger auf die Folter spannen – nur noch ein bisschen.

In der Nacht, die wir mit dem Zug von Peking nach Zhangjiajie gefahren sind, sind Lisa einige unschöne Gedanken durch den Kopf gegangen, die sie nicht wieder einschlafen liesen: Was, wenn die Räder nicht mit dem Zug, sondern mit dem Flugzeug gebracht werden? Hat der Mann nicht mit seinem Arm eine Bewegung gemacht, die so etwas angedeutet haben könnte? Und wenn die Räder mit dem Flugzeug verschickt werden, dann ist es wohl nicht so sicher, dass wir unsere Gaskartuschen noch in den Taschen hatten, oder? Wie ist das mit Unter- oder Überdruck? Können die dann explodieren? Und was passiert dann? Wären nur die Taschen kaputt, oder stürzt das komplette Flugzeug ab? Wahrscheinlich werden sie aber mit dem Zug verschickt – muss doch so sein, immerhin heißt das ja Railway Express… Dann könnte es aber passieren, dass die Gasflaschen bei der Hitze explodieren, wenn sie die Taschen in der Sonne stehen lassen. Oder? Vielleicht haben sie aber auch die Gasflaschen noch rausgenommen, nachdem sie die Taschen durchleuchtet haben. Sind dann unsere anderen Wertsachen vor ihnen sicher, oder haben sie auch unsere Haarschere, die anderen Messer und mein Deo rausgenommen? Gedankenkreise ohne Ende. Mit dieser Spannung musste Lisa die nächsten Tage noch leben, jedoch hatten wir viel Ablenkung und deshalb war es nicht ganz so schlimm.

Die Nebelberge

In Zhangjiajie angekommen stiegen wir aus dem Zug und liefen wie gegen eine Wand – feucht heißes Klima erwartete uns. Nach einer kurzen Orientierungsphase fanden wir den China Railway Express und da die Räder wie erwartet nicht mit uns angekommen sind, vereinbarten wir, dass wir sie zwei Tage später erst abholen würden. In der Zwischenzeit würden wir die fantastischen Nebelberge im Zhangjiajie Forest Nationalpark besteigen.
Am frühen Nachmittag kamen wir in unserem Hostel an. Da es zu spät war an diesem Tag bereits in den Park zu gehen, entschieden wir uns einen kleinen Spaziergang durch Wulingyuan zu machen – eine schöne Kleinstadt, umgeben von Bergen, durchzogen von einem Fluss. Ein perfekter Platz, um schöne Bilder zu machen, wurde bald gefunden. Wir hatten viel Spaß beim Posen, bis in einer unvorsichtigen Sekunde sowohl die teure Fahrradbrille, als auch die Roomcard des Hotels im Fluss landete… Tja, Shit happens (auch wenn der frustrierte Chris das in dem Moment so nicht abgetan hatte). 😉

Tags drauf stürzten wir uns dafür wieder guter Dinge in ein neues Abenteuer! Schon früh am Morgen wurden wir von lauten Stimmen und dem Zuschlagen von Türen im Hostel geweckt. Die Anderen wollten wohl zeitig los. Der Grund dafür wurde uns – als wir uns dem Park näherten – auch schnell bewusst. Ein Touribus nach dem anderen stoppte vor dem riesigen Eingangs-Vorplatz. Im Halb-Minutentakt spuckten Bus um Bus hunderte Touristen aus, die sich zu den bereits vor dem Eingang für Selfies posierenden Touris gesellten. Es waren Tausende, zu etwa 95 Prozent Chinesen.
Angeführt von scheppernd verstärkt dröhnenden und Fähnchen schwingenden Guides trudelte Gruppe um Gruppe dem Eingang zum Park entgegen, wo sich lange Schlagen vor den zig Drehkreuzen mit Fingerabdruck- und Kartenscannern nebeneinander reihten. Im nächsten Level ging es dann darum, einen Bus zu finden, der einen dahin bringt, wo man hinwollte… Zur Seilbahn? – Pah! Zum Aufzug?! – NEVER!!! Natürlich würden wir die Berge ZU FUSS besteigen! Immerhin haben uns unsere strammen Wadeln bis hier her gebracht, da werden die doch wohl so ein paar Hügelchen hochlaufen – ufff… Okay, es war schon eine wirklich schweißtreibende Angelegenheit, besonders angesichts des hier vorherrschenden Klimas! Aber immerhin haben wir uns damit nochmal 20 Euro gespart 😉

Das Wandern hatte jedoch noch mehr Vorteile als reine Geldersparnis. Zum einen sind die chinesischen Touri-Gruppen nicht daran interessiert die Berge zu besteigen, wenn es doch eine Gondel oder einen sagenhaften Aufzug gibt. Dementsprechend hatten wir, nachdem wir den Bus verlassen und den richtigen Weg zum Aufstieg gefunden hatten, diesen so gut wie für uns alleine. Den Weg zu finden war jedoch gar nicht so leicht, eben weil er so unpopulär war. Wunderbare Ruhe umgab uns, unterbrochen nur von natürlichen Waldgeräuschen und – und da wären wir bei einem weiteren Pluspunkt für’s Laufen – von dem Miauen eines kleinen Kätzchens. Dankbar nahm Lisa die Gelegenheit an eine halbe Stunde Wanderpause einzulegen und zu spielen und zu schmusen.

Am liebsten hätten wir das kleine Wesen in unseren Rucksack gepackt und mitgenommen. Aber so begeistert war die kleine Maus davon dann doch nicht.
Schritt für Schritt schoben wir uns weiter nach oben und der Ausblick auf die umstehenden Felstürme wurde immer fantastischer. Je steiler der Anstieg wurde, desto öfter gab der Wald uns freie Sicht auf die gegenüberliegenden, zerklüfteten Bergwände und deren sich zum Himmel streckenden, fingerförmig steinernen Ausläufern. Stand man am Fuß der Kolosse, so brach man sich fast den Hals, um zu deren bewaldeten Spitzen hinaufzuschauen. Stand man schließlich oben an einer der vielen Aussichtspunkte und wollte sehen, wo diese Himmelssäulen wurzelten, so stürzte man fast vom Geländer, auf das man steigen musste, um in die endlose Tiefe unter der senkrecht abfallenden Klippe zu blicken. Kurzum: Es war atemberaubend! Besonders schön anzusehen waren die vom Dunst in den Tälern unterschiedlich gefärbten Schemen der Felstürme, die sich zum Horizont hin blasser färbten und dem dadurch etwas getrübten Anblick eine zusätzliche Tiefe gaben.

Besonders im Licht der untergehenden Sonne, das wir an beiden Tagen unseres Parkbesuches während der Abstiege genießen durften, wurden die Formationen, die Türme und Mauern, die überhängenden und schwebend anmutenden Felsengärten, Täler, Höhlen und Aushöhlungen in Szene gesetzt.

Wir überquerten eine natürliche Brücke über einem mehrere hundert Meter tiefen Abgrund und sahen die Halleluja-Mountains, die James Cameron zur Kulisse des erfolgreichsten Streifens in der Geschichte des Filmbusiness inspirierten. Und wir lernten ein paar sehr nette, junge Deutsche kennen, die mit uns eine Weile wanderten… Wenn jemand hier wanderte, dann waren es ziemlich sicher Deutsche… Oder Affen.

Was uns zu einem der – wenn auch nicht allzu erfreulichen – Höhepunkte unseres Parkbesuchs bringt.

Damit hatten wir nicht gerechnet. Zwar sind wir an einem Schild zum „Affengarten“ vorbeigekommen, dachten uns aber nicht wirklich etwas dabei. Am Abend des ersten Tages im Park kam es beim Abstieg dann zu einer unterwarteten Begegnung. Chris war gerade zum Fotografieren auf eine Plattform hinabgestiegen, als er Lisa rufen hörte. Gedämpft, wenn man das dann noch rufen nennen kann. „Chris… Da kommt ein Affe… Der kommt direkt auf mich zu…“. Chris machte noch ein letztes Foto, bevor er sich anschickte, zu Lisa aufzuschließen. Doch da kam schon die Entwarnung: „Der geht einfach an mir vorbei.“ Auf dem Weg passierte er dann auch Chris und sein roter Affen-Hintern schaukelte im desinteressiert lässigen Gang, als er an Chris vorbeitapste.

Spätestens aber als wir am 2. Tag durch mehrere Affenkolonien stolpern mussten, die wegelagernd und mit allerlei Verpackungsmüll und das eine oder andere Affenbaby in den Händen herumsaßen, mussten wir einsehen, dass wir Homos nicht die einzigen anwesenden Primaten waren. Es war auch recht amüsant, sich von Nervenkitzel begleitet an den behaarten Cousins vorbei zu zwängen und den anderen Touristen zuzusehen, wenn sie merkten, dass sich ihnen ein Affe von hinten näherte und sie sich furchtbar erschraken.

Als wir uns schließlich an einem ruhigen Fleck an einem Tisch niederließen um zu picknicken, kam – völlig unbekümmert und arglos – ein einzelner Affe, auf allen Vieren etwa 50 cm groß, aus dem Wald und kam schnurstracks auf uns zu. Das Ganze ging so schnell und er war so unbeeindruckt von unserem Aufstehen und Zischen und Rufen, dass wir es gar nicht glauben konnten, als er plötzlich gleich mehrere unserer Sachen vom Tisch schnappte und uns anstarrte. Nun schreiend und grabschend versuchten wir ihm seine Beute über den Tisch hinweg zu entreißen, doch der Affe hüpfte, die Toastpackung bereits geöffnet und vier bis fünf Toasts im Maul, mit der restlichen Brotpackung einfach davon. Nicht einmal weit. Scheinbar waren wir keine Bedrohung für ihn. Also wurden wir aggressiver und offensiver. Mit allem Mut, den wir aufbringen konnten schafften wir es gerade mal vier Scheiben Toast aus den Klauen des Affen zurück zu erobern. Da war’s dahin – unser Mittagessen. Geld hatten wir ja auch keines mehr. Danke, Merkel ;).

Hier sitzt er der Übeltäter

Nach einem mehr oder weniger „westlichem“ Frühstück, das wir uns vor der Abreise aus Wulingyuan gönnten, fuhren wir mit dem Bus zurück nach Zhangjiajie an den Bahnhof, wo wir hofften die Räder und das vollständige Gepäck entgegen nehmen zu können. Als wir in den großen Lagerraum spähten erkannten wir den riesen großen blauen Plastiksack, in den wir in Peking kurz vor der Abfahrt alle unsere Taschen geworfen hatten. Siehe da: Es gab keine Bombenexplosion und wir wurden nicht von Polizeibeamten erwartet – nun ja noch nicht, aber dazu kommen wir später.
Zufrieden und von mehreren Augenpaaren neugierig beobachtet, bepackten wir unsere Räder und machten uns auf den Weg in die ca. 700 km südlich gelegene Stadt Guilin.

Hitze und Versorgung auf der Fahrt nach Huaihua

Weit kamen wir nicht. Nach etwas mehr als zwei Kilometern machte Lisa schlapp. Es war zu heiß. Der Schweiß floss aus allen erdenklichen Poren. Die Brille rutschte von der Nase, der Schweiß brannte in den Augen. Neben der Hitze – so sollte erwähnt werden – ging es bergauf. Ein kleiner Vergleich: ihr sitzt in einer Sauna auf einem Hometrainer, der auf die schwerste Stufe eingestellt ist. Nur sitzen wir da nicht zum Schwitzen, sondern müssen einen Berg rauf. Und dann den nächsten und den nächsten… Lisa war zum Heulen und Chris dann auch, denn der hatte wenig Geduld und Verständnis. Zu Lisas Verteidigung: sie hat es durchgehalten. Ganze 18 km an diesem Tag, bevor wir uns am Abend eine Unterkunft suchten.

Auszug aus dem Tagebuch: „Ich war fix und fertig, brauchte immer wieder lange Pausen, zog mich bis zum Sport BH aus und wischte mir den Schweiß aus dem Gesicht so gut es ging, bevor er mir in die Augen laufen konnte. Die Aussichten waren immer wieder wunderschön, aber durch die Anstregnung konnte ich das kaum genießen. Ich bekam Durchfall von der Hitze. (..) Die Abfahrt war angenehmer, aber dennoch war alles nass. Als ob es den ganzen Tag geregnet hätte, klebten die Kleider an mir. Wir entschieden uns ein Hotel zu nehmen und zu duschen. Jetzt sitzen wir hier, frisch geduscht, haben Wäsche gewaschen und versuchen nicht zu oft auf das eklige Hockklo zu gehen, oder das unsinnige Waschbecken zu verwenden, aus dem der ganze Schmodder einfach wieder herausfließt. Wenigstens gibt es eine Klimaanlage, die einigermaßen funktioniert. Sie kämpft summend gegen die Hitze. Wenn ich die Augen hebe, schaue ich auf das Bild einer barbusigen Asiatin. Ich mein: Sie ist schön, aber muss das sein? Würde weniger ausmachen, wenn nicht die Tapeten von der Wand hängen würden. Wenigstens war das Essen gut.“

Ähnlich ging es die nächsten Tage weiter. Mehr als 50 km am Tag schafften wir wegen Hitze und ständigen steilen Aufstiegen nicht. Wir nahmen uns vor, früh zu starten. Da es da noch am kühlsten war, nutzen die Zeit dann aber meistens, um doch noch etwas Schlaf zu bekommen. Mittags machten wir, wenn wir eine geeignete Stelle fanden, eine lange Mittagspause, um der größten Hitze zu entgehen, und fuhren am späten Nachmittag weiter. Einmal waren wir ziemlich glücklich und fanden einen Flusslauf, der direkt aus den Bergen zu kommen und deshalb recht sauber schien. Wir nutzten die Gelegenheit zum Baden – es war herrlich.

Zwei Tage später nahmen wir erneut ein Hotel um zu duschen und überlegten schon einen Tag Pause einzulegen, aber dann kühlte es am nächsten Tag auf angenehme 27 Grad herunter und die Fahrt ging weiter. Wir besuchten den Phönix Tempel in Yuanlingxian, der eher eine Art Freizeitgelände mit Open-Air Karaoke war und waren recht spät wieder auf der der Straße.

Gegen Nachmittag erreichten wir ein kleines Restaurant und gingen Essen. Eine nette junge Chinesin sprach etwas Englisch und half uns beim Bestellen. Erst dachten wir, sie gehört zum Personal. Sie setzte sich zu uns und erklärte, dass sie uns zum Essen einladen würde. Wir wussten nicht, ob wir das richtig verstanden hatten und ließen die Situation auf uns zukommen. Als sie ging schenkte sie uns eine große Tüte mit kleinen apfelähnlichen Früchten und gab uns ihre Visitenkarte. Erst als wir gehen und bezahlen wollten, verstanden wir, dass sie das Essen bereits für uns bezahlt hatte.

Unterwegs kamen wir immer wieder an terrassierten, organisch-geschwungenen Feldern vorbei, die sich in schmale und breitere Täler hinaufzogen. Ansonsten ist fast alles besiedelt und wird zusehends bebaut… Die kleinen Dörfer sind belebt mit unzähligen Hühnern, Enten, Hunden und Kindern. Junge Erwachsene gibt es, doch die Alten dominieren das Bild. Man sieht sie oft gebeugt, teilweise buckelig mit ihren großen, runden Spitzhüten. Oft rechen sie das Getreide, schätzungsweise Reis, oder wenden es, wo es auf den Beton-Terrassen und Straßen, Einfahrten und öffentlichen Plätzen zum Trocknen in der Sonne liegt.

Manche andere fegen die Fahrbahn. Andere kommen mit Haken von den Feldern auf die Straße gestiegen. Allesamt sind sie sehr dürr und sehr klein. Obgleich die Straßen, vom Staat gebaut, wertig und gut sind, sind die Bewohner auf dem Land oft arm oder ihre Anwesen lassen es so wirken. Dafür sind sie oft geschmückt mit den typisch chinesischen roten Laternen, Statuen von Drachen, Löwen oder ähnlichem Kitsch. Die Dörfer sind manchmal voll mit kleinen Geschäften, die anderen wieder rein bäuerlich. Überhaupt ist so ziemlich jedes halbwegs zugängliche Gelände bebaut oder bewirtschaftet, was unsere Suche nach Nachtlagern stark erschwerte.

Eine Erfahrung, die wir mittlerweile schon häufiger gemacht haben ist, dass das Essen, das in dem einen Restaurant sehr gut war, in einem anderen ganz anders aussehen kann. Das könnte auch daran liegen, dass wir die Karte schlichtweg nicht verstehen. Die Chinesen gehen mit dieser Herausforderung häufig recht offensiv um und führen uns in ihre Küche oder zum Kühlschrank, um uns zu zeigen, welches Gemüse sie zur Auswahl haben. Nicht schlecht eigentlich, denn so können wir uns direkt einen Einblick in die hygienischen Verhältnisse schaffen. Generell wird in China häufig scharf gegessen, im Süden mehr als im Norden. Immer von der Partie ist viel, viel Knoblauch und Reis. Für Nicht-Vegetarier gibt es natürlich Fleisch, Fisch, Ente, Krabben, Hühner oder auch Hunde (haben wir zumindest auf einer Speisekarte entdeckt). Frisches Essen ist den Chinesen sehr wichtig. Aus diesem Grund kommt es nicht selten vor, dass die lebendigen Tiere – das kann auch mal ein kleiner Kaiman sein – vor dem Restaurant zu sehen sind oder das frische Gemüse vor dem Restaurant gewaschen und vorbereitet wird.

So fuhren wir fröhlich vor uns hin, ließen all diese Eindrücke auf uns einprasseln, bis Chris an einem Tag bei km 47 die Gangschaltung kaputt ging und die Kette durchhing. Da es schon recht spät war und wir das Problem offensichtlich nicht alleine lösen konnten, waren wir ganz froh, dass sich nach kurzer Zeit eine kleine Traube Menschen um uns scharrte, die versuchte uns zu helfen. Manchmal fragen wir uns wo sie denn immer so schnell herkommen. Wir gaben mit Hand und Fuß und Google Übersetzer zu verstehen, was unser Problem war. Alle Hebel wurden in Bewegung gesetzt und mehrere Leute angerufen um zu fragen, ob sie wüssten was zu tun sei. Da es recht spät war, lud uns Seibensei (über die Schreibweise sind wir uns nicht sicher), vor dessen Haus wir stehen geblieben waren, zu sich nach Hause ein. Er räumte uns ein großes Bett frei, zeigte uns Klo und Dusche und einen Platz für unsere Räder. Am nächsten Tag, so bot er uns an, würde er mit uns in die nächste Stadt fahren, um das Rad reparieren zu lassen. Wir waren baff von dieser Gastfreundschaft, die doch so viel mehr beinhaltete als wir uns je zu erbitten gewagt hätten…

Ein Chinese hält sein Wort und so machte Seibensei uns Nudeln zum Frühstück und half uns Chris‘ Rad auseinander zu nehmen und in seinen PKW zu verfrachten. Dann ging es die 30 km in die Stadt zurück, durch die wir am Vortag gefahren sind. Nach einer Weile fanden wir einen Fahrradladen und das Problem wurde nach einigem Hin und Her behoben. Unser Plan war am Mittag weiter zu fahren. Auf dem Weg zurück zu Seibenseis Haus kauften wir ein paar Granatäpfel und eine Grapefruit am Straßenrand, welche wir zum Mittagessen verspeisten. Wir bepackten unsere Räder und wollten uns verabschieden, als Seibensei uns vorschlug noch eine Nacht zu bleiben. Wir könnten ja am nächsten Morgen den frühen Tag nutzen und aufbrechen. Er wolle gerne noch einen Ausflug mit uns unternehmen. Da es schon wieder recht heiß war und wir immer dankbar über einen Schlafplatz mit Dusche und Toilette sind, stimmten wir zu. Also ging es zurück in Seibenseis Auto und er fuhr uns einige km weiter zu einer Art Freizeitpark.

Das Fahrrad fressende Auto

Freizeit hatten wir, ein Park war es auch, aber wirklich was los war hier nicht. Angler tummelten sich an einem kleinen Stausee, über den sich eine ausgediente Seilbahn spannte. Auch einen Wasserpark gab es hier, aber den interessierte scheinbar auch kein Mensch. Stattdessen wurden hier kleine Kaimane und Fische gezüchtet – in separaten Becken natürlich. Nach dem wir noch zusehen durften wie ein größeres der Fischchen gefangen und zerlegt wurde, blieben wir noch zum Essen. Nicht, dass uns das angemacht hätte, aber Seibensei hat arrangiert, dass wir mit einer anderen Gruppe Besucher hier zu Abend essen konnten. Also schlemmten wir ordentlich!


Am nächsten Morgen ging es – entgegen der Ansage aber entsprechend unserer Erwartungen – nicht früh los. Wir machten uns zwar früh bereit zum Aufbrechen, doch Seibensei wollte uns am liebsten noch einen Tag hier behalten. Wir stimmten zu, mit ihm Frühstücken zu gehen und fuhren in den nächten Ort. Nach einer Schale Nudeln ging es aber nicht direkt zurück zu den Rädern, wie Chris Seibensei immer wieder bat. Er genoss es sichtlich uns herumzuzeigen. Und damit meine ich uns den anderen zu zeigen, wenngleich er es Aussehen lassen wollte, als würde er uns die anderen zeigen. So gingen wir zu einer Gruppe Frauen an der gegenüberliegenden Straßenseite, die gerade allerlei Gemüse putzten und schnibbelten. Da wir uns leider nicht verständigen können, sitzen wir dann einfach da und schauen zu und lächeln freundlich, wenn sichtlich über uns oder auch mal mit uns geredet wird.
Plötzlich kam Schwung in die Gruppe und wir dachten, dass wir jetzt zu den Rädern zurück gebracht würden. Wir folgten der Menge und wunderten uns, dass es am Auto vorbei ging. Auf dem Weg erklärte man uns, wir würden jetzt eine Schule besuchen. Das war uns sehr unangenehm, waren wir – angezogen mit unserer Sportkleidung und auch im Hinblick auf alle anderen Faktoren – nicht auf einen solchen Besuch eingestellt. Was sollten wir auch da? Wir würden die Klassen nur stören. Aber schon standen wir vor dem Eingangstor zur Schule. Vor dem Schulgebäude standen alle Schüler aufgereiht mit dem Rücken zu uns und machten zu lauter, fröhlicher Musik Tanzbewegungen der Lehrerinnen nach. Nach kurzer Zeit wurden die Lehrer auf die Gruppe vor dem Tor aufmerksam und kamen auf uns zu. Unsere Begleiter erklärten kurz wer wir sind und was «wir» hier wollen (wir wollten hier gar nichts) und schwupp die wupp standen wir vor der versammelten Mannschaft, winkten den Kindern grüßend zu und posierten mit den Lehrern vor der Kamera. Das gehört zu einer Erfahrung nach dem Motto: Augen zu und durch… Da es den Kindern und den Lehrern und auch unseren Begleitern sehr gefallen hat, schlugen letztere uns vor, noch andere Schulen in dem Dorf zu besuchen.

Diesmal wehrten wir uns vehementer, wollten einfach nur auf unserer Räder und weiter fahren. Das „Vorgezeigt-werden“ ist doch ziemlich anstrengend. Aber wieder lief die Gruppe mit uns an dem Auto von Seibensei vorbei. Wir verstanden nicht wohin es ging, wollten aber nicht einfach wie bockige Kinder am Auto stehen bleiben und so folgten wir den anderen. Diese brachten uns dann zum „Village Commitée“, wo wir die Ortsvorsteher und einige andere kennenlernen konnten. Einer der Männer machte mit uns eine Führung durchs Haus und erklärte, dass sie eine sich schnell entwickelnde Dorfgemeinschaft sind. Wir wurden an Bildern von Mao, Lenin, Stalin, Marx und Engels vorbei geführt, bevor uns Seibensei zum Gehen aufforderte.

Danach besuchten wir nur noch kurz eine Baustelle, bei der wir nicht ganz verstanden, warum wir dorthin fuhren, aber annahmen, dass es etwas mit dem Job von Seibensei zu tun haben muss. Endlich machten wir uns auf den Weg zurück zu Haus und Fahrrädern. Es war ein ziemlich spannender Vormittag, wenn auch anders als geplant und die Zeit war weit fortgeschritten, als wir uns ausführlich und herzlich verabschiedeten und auf die Räder stiegen. Seibensei schlug abermals vor noch einen Tag zu bleiben, gab uns dann jedoch zu verstehen, dass er heute auch nach Huaihua fahren würde und wir uns am Abend noch einmal sehen. Sein ursprünglicher Plan war es die kompletten 50 km mit dem Auto neben uns herzufahren. Davon konnten wir ihn allerdings abbringen, indem wir ihm versicherten, dass wir dazu viel zu langsam waren. Dann waren wir alleine. Wieder frei auf den Straßen Chinas unterwegs. Am späten Nachmittag schrieben wir Seibensei, dass wir auch in Huaihua angekommen sind. Er gab uns eine Adresse zu der wir fahren und uns mit ihm treffen sollten. Als wir diese aber nicht finden konnten, erklärte er, dass er uns abholen würde und tatsächlich stand er nach einer gefühlten Ewigkeit vor uns. Wir wissen immer noch nicht so recht wie er uns gefunden hat. Seibensei bezahlte ein Hotelzimmer für uns und ging mit uns zum Abendessen. Dort lernten wir seine Freundin kennen und zu viert machten wir einen Spaziergang am Fluss entlang. Irgendwann merkten wir, dass Seibensei heute nicht mehr zu sich nach Hause fahren würde, sondern im gleichen Hotel ein Zimmer für sich gebucht hatte. Wir waren erstaunt, fanden es etwas lustig, aber auch ein wenig gruselig.

Am nächsten Morgen brachte Seibensei uns tatsächlich noch einmal Frühstück, bevor er sich – wie schon so oft zuvor, aber diesmal schlussendlich – von uns verabschiedete. Und dann waren wir wieder alleine.

Sperrgebiet

Auf dem Weg aus der Stadt riss Chris vorderer Schaltzug entzwei. Glücklicherweise fuhren wir nur wenige Minuten vorher an einem Radladen vorbei, wo Chris nach einer Radler-Brille fragte. Also zurück – und wir hatten noch mehr Glück: Der liebe Radschrauber war nicht nur im Nullkommanix fertig, er wollte auch kein Geld dafür. Krass! Wir fuhren frohen Mutes weiter Richtung Guilin.

Nach kilometerlangen Baustellen auf denen ganze Wohnblocks, Brücken und Straßenzüge entstanden und es mit Baggern, Kränen, Rad- und Kippladern wimmelte wie auf einem Ameisenhaufen, standen wir schließlich vor einer gesperrten Brücke. Doch die 10 km zurück durch das staubige Baustellengewusel wurde uns durch eine kleine Fähre erspart, die uns für umgerechnet 40 ct über den Fluss brachte. Langsam verließen wir nun die städtische Gegend. Wunderschöne Landschaften und alte Holzhäuser zogen an uns vorbei – oder eher wir an ihnen.

Erst am Abend, kurz bevor wir für die Nacht einen Schlafplatz suchen wollten, endete diese Reise nach 75 Tageskilometern abrupt. Nicht wie beim letzten Mal wegen eines kaputten Fahrradteils, sondern aufgrund eines jungen Polizisten, der uns von der Straße winkte. Freundlich, sachlich, aber auch etwas aufgeregt erklärte er uns, dass wir uns in einem Sperrgebiet für Ausländer befänden. Es sei uns nicht erlaubt über diese Straßen nach Guilin weiterzureisen. Wir waren recht verdutzt, wussten wir doch nichts von diesem Verbot und was es für uns zu bedeuten hatte. Er machte Fotos von uns und unseren Pässen, telefonierte mit seinem Vorgesetzten, während wir recht erschöpft, ein wenig verwirrt, aber immer noch guter Dinge waren einen geeigneten Platz für die Nacht zu finden. Ca. eine viertel Stunde später kamen zwei weitere Polizisten in einem Jeep angefahren. Einer der beiden war der Vorgesetzte und sprach ein wenig Englisch. Erneut erklärte er uns, dass wir uns in einem Sperrgebiet aufhielten und nicht weiterreisen konnten, machte Fotos von uns und unseren Reisepässen und erklärte, dass er deutschen Fußball und deutsches Bier mochte. Er zählte uns ein paar deutsche Städte auf, die er von der Bundesliga kannte und wir fragten ihn, wie wir denn jetzt weiterkommen konnte. Da es nicht weiter ging, mussten wir zurück nach Huaihua und kurzentschlossen entschieden sich die freundlichen Polizisten uns eigenhändig dorthin zurück zu fahren, die gesamten 75 km. Sie halfen uns die Räder auf den Jeep zu laden und dann ging es zurück.

Sie setzten uns am Busbahnhof ab, der eigentlich der Hochgeschwindigkeits-Zug-Bahnhof war und – so würden wir tagsdrauf feststellen – die absolut falsche Adresse. Wir fanden ein halbwegs bezahlbares Hotel und beließen es für heute dabei. Es war ja schon mitten in der Nacht.

Von besagtem Flopp des Bahnhofs fuhren wir etwa 10 km durch die Stadt, um dort den Bus nach Guilin zu nehmen, zu dem uns die Polizisten geraten hatten. So müssten wir nicht lange auf die Räder warten und es war um einiges günstiger. Die Sicherheitskontrollen waren hier außerdem viel lascher und niemand behelligte uns wegen irgendwelcher Gepäckstücke. Wir durften – nachdem der Busfahrer es rabiat ausprobierte – die Räder selbst einladen und so wurde alles gut und sicher transportiert.

Guilin

In Guilin angekommen checkten wir schnell ein Hostel aus – der Technik sei Dank. Couchsurfing und Warmshowers war wenig aufschlussreich, also wiedermal dem Kommerz aufsitzen. Aber erstmal auf die Räder. Wir fuhren durch einen Markt und tauchten direkt ein in das Aroma der Außenbezirke dieses Touri-Ortes. Es roch nach Essen und … naja, nach Pisse. Wir schlängelten uns zwischen Verkaufsständen und deren Kunden hindurch, vorbei an ganzen und halben, behaarten und gehäuteten, zappelnden und zerhackten Hühnern, Enten und Fischen sowie allerlei Obst, Gemüse und Plastikprodukten.

Dann, heraus aus dem Markt, wurden wir beinahe von einer Roller-Lawine überrollt. Tatsächlich gibt es weiter südlich – wie Zhipeng prophezeite – noch vieeel mehr Rollerfahrer. Alles was zwei Beine hatte war hier auf zwei Rädern unterwegs, die halb-halb elektrisch oder fossil betrieben wurden. Dazwischen versuchten ein paar Autos durchzukommen. An anderen Stellen war der Verkehr besser organisiert und es gab einen Fahrradstreifen, einen Motorradstreifen und eine Autofahrbahn. Der Fahrradstreifen war aber faktisch entweder Fußwegersatz oder ebenso Motorradstreifen. Im Endeffekt wuselten die surrenden Zweiräder überall umher. Dennoch – wir fanden unseren Weg und unser Hostel, was für einen unschlagbar günstigen Preis sauber und schön war

Wir genossen also einen Tag Pause in Guilin bevor wir nach Süden gen Yangshou aufbrechen würden, um die märchenhaften Karstlandschaften dort am Fluss Li zu erkunden. Leider mussten wir feststellen, dass a) so ziemlich alles was halbwegs sehenswert ist mit Kassen und Eintrittspreisen versehen ist sowie b) dass Chris‘ Schaltung schon wieder defekt war, diesmal der hintere Schaltzug, der am Griff gerissen war.
Also verbrachten wir den Tag in der Stadt, radelten wie uns von der Rezeption empfohlen wurde, einmal um die Innenstadt, am Wasser entlang, wobei das spannendste wohl der Verkehr in der mittleren Großstadt blieb. Nach langem Suchen und fragen fanden wir außerhalb des Zentrums einen kleinen Radladen, wo uns bereitwillig, wenn auch diesmal nicht umsonst, geholfen wurde. Außerdem gab es nebenan einen Optiker, wo Chris seine fehlende Sonnenbrille endlich (und Lisas Ästhetikempfinden diesmal zufriedenstellend) ersetzen konnte.

Karst am Li

Die Fahrt am kommenden Tag begann dann recht unspektakulär, abgesehen von den verrückten Märkten an den Straßenrändern und den spielenden und musizierenden Chinesen, die es Samstag hier zum Kartenspielen und Zusammensitzen auf die Straßen trieb.

Erst viele Kilometer südlich kamen wir schließlich den ersten Ausläufern der wundersam geschwungenen und mit runden Kuppen versehenen Berge. (Kleine Anmerkung vom Möchtegern-Geomorphologen: Eigentlich sind dies erodierte Karstformationen, also von Niederschlag und Flüssen durch Auflösung, Aus- und Umspülung geformte Täler. Die „Berge“ sind das was stehen blieb … 😉 Karst haben wir in Deutschland auch, z.B. im oberen Donautal. Schaut da nur anders aus, weil der Karst – der Kalkstein – hier in einem anderen Klima und unter anderen bio-geochemischen Umständen erodierte.)

Wir fuhren von der großen Straße ab, um unmittelbarer durch diese wunderschöne, wenn auch anspruchsvolle Landschaft zu radeln. Bevor wir an diesem Abend unser Zelt in einer Orangenplantage in den Bergen aufschlugen, wurden wir noch Zeugen eines spektakulären Sonnenuntergangs…

Die kommenden Tage waren heiß und wir nutzten jede Gelegenheit uns abzukühlen. Mehrfach kamen wir an Quellen im Fels vorbei, an denen wir uns und die an uns klebenden Klamotten ausgiebig wuschen, tranken und unsere Flaschen auffüllten. Unten am Fluss Li angekommen fanden wir dann erst ein kleines Restaurant, dessen Besitzerin uns mit dem Gartengemüse von hinterm Haus bekochte und uns wunderbare Maracujas aus ebenjenem Garten schenkte. Etwas weiter am Fluss entlang kamen wir dann an eine Fähre. Hier endete die Ruhe jäh: Der Fluss war voller Boote. Bambus-Motorboote und größere Touri-Kutter sausten nur so über den Fluss, der sich dadurch anhörte wie ein gigantischer Bienenstock.

Wir setzten über, kämpften uns durch Scharen von Touristen und wichen den E-Kutschen aus, mit denen sie von A nach B gekarrt wurden. Schließlich mussten wir erneut über den Fluss, um weiter nach Yangshou zu kommen. Hiernach beruhigte sich die Fahrt und wir sahen hauptsächlich locals, die hier am Fluss lebten. Nach einem kleinen Essen und einer weiteren Waschpause am Berg wurden wir – auf der Suche nach einem Weg auf eben jenen Berg – von zwei Ladies aufgegabelt, die uns überzeugten, mit zu ihrem Hotel zu kommen. Da es zu spät war, den Aufstieg auf den doch etwas zu unwegsamen Bergpfad zu meistern, campten wir auf dem Hotelgelände.

Um viertel vor sieben am Morgen starteten wir dann noch vor Sonnenaufgang und Frühstück auf den Berg. Unsere OSMAND-Karten-App zeigte dort einen Aussichtspunkt an. Witziger Weise folgten uns die Hündin vom Hotel, zusammen mit ihren drolligen weißen Welpen, die uns durch ihr verspieltes Zanken schon den Vorabend versüßten. Nach einigen Hundert Metern den Berg hinauf waren die Hunde dann plötzlich verschwunden. Also gingen wir alleine weiter. Nur wenige Minuten später war die Hunde-Mami dann jedoch zurück und ging uns voraus, als wollte sie uns den Weg zeigen. Als es schließlich steiler wurde und Chris ungeduldig vorauseilte, um „den Sonnenaufgang noch auf’s Bild“ zu bekommen, blieb die Hunde-Mami treu und fürsorglich bei der schnaufenden Lisa, bzw. wartete auf sie, um nach ihr zu sehen. Sehr süß!

Oben angekommen bot sich dann ein sagenhafter Anblick – zufälliger Weise genau der, den wir vorher schon auf Postkarten in Guilin sahen – und wir waren zutiefst zufrieden und dankbar für diese, den heftigen Aufstieg lohnende Aussicht.

Yangshou

An diesem Tag radelten wir dann noch – in der prallen Sonne und somit immer wieder schweißgebadet – bis nach Yangshuo. Die Stadt ist – idyllisch eingebettet zwischen den hochaufragenden runden, felsigen und bewaldeten Kuppen – ein wahrer Touri-Magnet. Nachdem wir die Natur und Landschaft auf dem Weg hierher bereits ausgiebig genießen durften und wir weitaus schönere Aussichten bereits mitgenommen haben, ist die Stadt für uns in erster Linie voll, laut und stressig. Nichtsdestotrotz machen wir hier einen Tag Pause – weshalb wir nun auch endlich dazu kommen, euch diese neue Episode unserer Reise zu schildern. 😉

Hier gilt es jetzt einen Plan zu schmieden, wie wir in den kommenden und letzten vier Wochen in China weiterreisen. Da Lisa nicht allzu sehr angetan davon ist, Berge zu erklimmen, wird Chris‘ Plan von Chengdu, etwas weiter nordwestlich in China, nach Shangri-La, Dali und Kunming zu radeln etwas in Frage gestellt. Auch schrumpfende Finanzen und der empfundene Bedarf mal etwas für die Kasse zu tun, geben uns zu denken. Wie es weiter geht erfahrt ihr dann wieder hier. Für Tipps und Anregungen sind wir auf jeden Fall offen! 😉

Liebste Grüße aus dem Reich der Mitte,
eure Försters

PS: Wir sind mittlerweile fünf Monate unterwegs. Wenn wir Bilder von vor drei Wochen anschauen, kommt uns das meist so vor als wären nicht Wochen, sondern Monate seitdem vergangen. Wahrscheinlich liegt das an den abenteuerlichen Eindrücken, die jeden Tag auf uns einprasseln. Vielleicht ist das die einzige Möglichkeit sein Leben zu verlängern – indem die Tage so ereignisreich sind, dass sie sich wie Monate anfühlen.