GLOCAL

Global reisen, lokal unterwegs sein: Das ist die Idee. Aber was ist damit gemeint?

Wir Europäer, insbesondere wir Deutschen haben das große Privileg, mit unserem Pass in fast jedes Land der Welt einreisen zu dürfen – und können das meistens auch. Als eines der reisefreudigsten Völkchen (ich würde mal sagen: DAS reisefreudigste), sind wir auch so ziemlich in jedem Land zu finden, denn wir haben nicht nur den Pass, wir haben auch das Geld. Wir sind eine der reichsten Nationen, zählen zu den reichsten Menschen der Welt. Und wir sind ziemlich abgehoben. Über die Armen Ecken der Welt fliegen wir hinweg an sonnige Strände, sobald uns die 20 Grad Sommer hier nicht reichen oder uns der nasse Winter zu bäh wird. Dabei verlieren wir leider einiges aus dem Blick. Klar, reisen bildet und ich liebe es. Aber ich will nicht mehr nur die schönen Ecken der Welt sehn. Ich will auch die andere Seite sehn, die zu ihr genauso dazugehört. Sonst ist die Bildung doch auch ein Stück nur Einbildung, oder?

Auf unserer Reise wollen wir Menschen begegnen, den einfachen, als Mitmenschen, nicht als Hotelgäste. Wir wollen sie kennenlernen, Ihre Meinungen Erfahren, ihre Lebensumstände, lernen woran sie glauben und wofür sie leben. Wir wollen unterwegs sein mit ihnen, wie sie. Das klingt vielleicht nach einer romantisiert-verpackten Low-Budget Backpacking-Vorstellung, aber nicht weniger als das erhoffen wir uns davon. Wir wollen Gemeinschaften kennenlernen, Geschichten mitbringen, hören und weitertragen. Eben lokal unterwegs sein, soweit uns dies auf unserer Reise möglich ist.

Und nicht zuletzt ist uns eines besonders wichtig: so nachhaltig, solidarisch und so sinnvoll zu reisen, wie es geht. Denn diese Reise wird nicht nur ein Abenteuer, sondern auch eine Wanderschaft!

Auf unserem Weg suchen wir nicht Touristenattraktionen, sondern Natur und Landsleute. Ohne zu fliegen, was sich für uns aus Klimaschutzgründen und globalen Gerechtigkeitsfragen verbietet, wollen wir am Puls der locals bleiben. Unsere Mobilität bestimmen daher Fahrräder, Schuhwerk und Schienen, unsere Nächte das Sternenbaldachin, Zeltwände und gecrashte Couches. Und was uns bei alle dem besonders interessiert: Wie gestalten die Menschen auf diesem Weg ihr Leben, ihre Gemeinschaften, ihre Zukunft? Welche Lösungen finden sie für sich? Diesen Fragen der nachhaltigen Community Development und alternativer Entwicklungskonzepte wollen wir während unserer Reise durch Mitarbeit in unterschiedlichen Projekten auf den Grund gehen.

Ökologisch verträglich, solidarisch vertrauensvoll, begeistert neugierig und nah dran – so gehen wir glocal!